Da geht noch was! BVS Bayern fordert zweiten Durchgang für das Bundesteilhabegesetz.

Da geht noch was! BVS Bayern fordert zweiten Durchgang für das Bundesteilhabegesetz.

München, 5.7.2017. „Mit dem Bundesteilhabegesetz bzw. der neuen Fassung des SGB IX ist in den Fragen Arbeit, Lohn und Rente ein Stück mehr Gleichstellung für Menschen mit Behinderung geschaffen worden“, sagte BVS Bayern Präsidentin Diana Stachowitz. „Aber unter dem Gesichtspunkt der Teilhabe am sportlichen Leben ist das Gesetz noch ausbaufähig.“

Bei einem Gespräch mit der parlamentarischen Staatsekretärin Gabriele Lösekrug-Möller, BVS Bayern-Geschäftsführer Martin Maciejewski und dem BVS Bayern Inklusionsexperten Frank Reinel im Münchner Haus der Sports erläuterte die BVS Bayern-Präsidentin, an welchen Punkten die Vertreter des Behinderten- und Rehabilitationssport Nachbesserungspotential sehen. "Primär geht es uns darum, dass Sport allen Menschen mit Behinderung uneingeschränkt möglich sein muss. Denn Sport ist ein wesentlicher Aspekt des Miteinanders in unserer Gesellschaft. Beim Sport gelingt es Menschen mit und Menschen ohne Behinderung, Grenzen zu überwinden, Vorurteile abzubauen und der Inklusion im Alltag - und in den Köpfen - einen Weg zu bereiten", sagte Diana Stachowitz.
Um das zu erreichen, wünscht sich der BVS Bayern, dass im BTHG die Wichtigkeit von Hilfsmitteln zum Sport wie Sportrollstühle, Handbikes stärker herausgestellt wird, da sonst die Krankenkassen die Kostenübernahme für diese Sportgeräte verweigern - mit der Folge, dass Menschen mit Behinderung sich die teuren Geräte nicht leisten und ihren Sport nicht ausüben können. Auch im Bereich "Assistenzleistung" soll nachgebessert werden, wünscht sich die Präsidentin: "Menschen mit Behinderung brauchen u.U. Hilfe, wenn sie Sport machen wollen - z.B. beim Hin- und Rückweg zur Sportstätte oder beim Umkleiden. Wenn sie sich ehrenamtlich engagieren wollen, als Trainer*in oder Übungsleiter*in, brauchen sie auch dafür Assistenzleistungen, z.B. Gebärdendolmetscher. BVS Inklusionsexperte Frank Reinel betonte im Gespräch die Bedeutung einer gesicherten Assistenz für Menschen mit Behinderung, die ein Ehrenamt bekleiden wollen. "Das ist angesichts einer sinkenden Zahl am Ehrenamt Interessierter und einem steigenden Bedarf an ehrenamtlichem Engagement unabdingbar!" Hier muss das BTHG die Grundlage schaffen, um diese Leistungen zu gewähren", betonte Diana Stachowitz im Gespräch. Diese Forderungen werden auf Bundesebene auch von DOSB, DBS, DGS, SOD formuliert.
" Aus meiner Sicht ist Sport einer der Schlüssel am großen Schlüsselbund für gelingende Inklusion", sagte Lösekrug-Möller am Ende des einstündigen Gesprächs. Die Staatssekretärin lobte das große Engagement des BVS Bayern und seiner vielen ehrenamtlichen Mitarbeitenden für Inklusion durch Sport.
Der BVS Bayern ist einer der größten Behinderten- und Rehabilitations-Sportverbände in Deutschland. Mit mehr als 35.000 Mitgliedern in über 480 Vereinen deckt der BVS Bayern ein breites sportliches Spektrum ab - von der Vorbereitung der Nachwuchsathleten auf die Paralympics über inklusive Jugendfreizeiten und Sportfeste für Menschen mit und ohne Behinderung bis hin zum Rehabilitationssport. Seine Aufgabe ist es, den Inklusionsgedanken im Sport weiter zu verbreiten, um für Menschen mit Behinderung wohnortnahe Sportmöglichkeiten in allen Sportvereinen zu schaffen. Dabei unterstützt ihn eine Vielzahl ehrenamtlicher Mitarbeiter*innen auf Landes- und Bezirksebene.
www. bvs-bayern.com | Georg-Brauchle-Ring 93 | 80992 München | Tel. 089-54 41 89-0