50 Jahre Behinderten-Versehrten-Reha- und Herzsport Babenhausen

50 Jahre Behinderten-Versehrten-Reha- und Herzsport Babenhausen

Der BVRS Babenhausen feierte am Samstag, den 23. Juli 2016 sein 50-jähriges Bestehen.

Am Samstag, den 23. Juli 2016 feierte der BVRS sein 50-jähriges Bestehen.
Die Veeh-Harfengruppe der Lebenshilfe Senden unter der Leitung von Frau Christa Thoma eröffnete den Nachmittag und gab mit ihren zarten Klängen der Veranstaltung einen würdevollen Rahmen. Spartenleiter Georg Sauter konnte zahlreiche Ehrengäste begrüßen, sowie viele aktive Sportlerinnen und Sportler und ehemalige Teilnehmer des BVRS-Sports.
Bedauerlicherweise konnte der letzte noch lebende Kriegsteilnehmer und Gründungsmitglied,
Jakob Spengler und seine Frau Luise aus gesundheitlichen Gründen an dieser Festveranstaltung nicht teilnehmen.
Aus den Grußworten der Ehrengäste, allen voran Landrat Hans-Joachim Weirather, sowie Bürgermeister Otto Göppel und BLSV Kreisvorsitzender Uli Theophil klang die Anerkennung und Wertschätzung dieser wichtigen TSV-Sparte heraus, gerade in der heutigen Zeit, wo es plötzlich unerwartet jeden von uns treffen könnte.
Dem schloß sich auch die Bezirksvorsitzende des BVS Schwaben, Sophie Heidenheimer an und unterstrich es mit drei Worten: “Macht weiter so!“ VdK Ortsvorsitzender Klaus Ewert erinnerte daran, dass der VdK mit zu den Geburtshelfern dieser Sportgruppe gehörte, und stellte auch die wichtigen sozialen Kontakte mit in den Vordergrund.
TSV-Präsident Martin Gleich betonte, dass er stolz über diese so wichtige Sparte im Verein sei und hoffe, dass noch viele Generationen dieses Angebot des BVRS bei Bedarf wahrnehmen können.
Danach ließ Spartenleiter Georg Sauter, an Hand von Dias, die wichtigsten Ereignisse der vergangenen 50 Jahre nochmals Revue passieren.
Es war zugleich die letzte Amtshandlung von Georg Sauter, denn an diesem Nachmittag übergab er offiziell das Amt an Dr. Klaus-Peter Weirather.
Dieser stellte sich auf lockere Art den Gästen vor, denn viele Erinnerungen aus seiner Kinder- und Jugendzeit verbanden ihn mit dem altehrwürdigen Gasthaus zum Rößle, in dem unser Jubiläum gefeiert wurde.
Auszug aus der Chronik:
Im April 1966 wurde auf Anregung von VdK Vorsitzenden Anton Sauter und Dr. Martin Schrode in Babenhausen eine Versehrtensportgruppe gegründet. Vorsitzender wurde Vinzenz Einzinger, Franz Sauter war sein Stellvertreter, die Kasse übernahm Jakob Spengler, Dr. Martin Schrode wirkte als Schriftführer und hatte das Amt des Sportarztes inne.
Bereits im Mai wurde die Gruppe in den TSV 1862 Babenhausen eingegliedert. Am 10.Juni konnte schon mit einer kleinen Gruppe Kriegsversehrter der erste Übungsabend durchgeführt werden.
Am 1. Juli 1966 wurde die VSG Babenhausen, entsprechend der Richtlinien, offiziell vom Versorgungsamt Bayern anerkannt. Zunächst stand Gymnastik zu Stundenbeginn, dann erst durfte mit Ballspiel begonnen werden. Als Übungsleiter stellte sich Franz Sauter zur Verfügung und Luise Spengler. Schon bald wurde ein vierwöchentlicher Kegelabend eingeführt und alle vierzehn Tage gemeinsam mit den Versehrtensportlern aus Memmingen ein Schwimmabend durchgeführt.
Da Babenhausen sich dem Prellball verschrieben hatte, lag es nahe, sich diesem Manschaftssport zuzuwenden. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten spielte sich die Gruppe sehr schnell auf die vordersten Plätze bei Turnieren.
Höhepunkt war die Bayerische Meisterschaft 1983. Eine gut funktionierende Kameradschaft war mit die Ursache für die großen Erfolge der VSG Babenhausen.
Durch die Teilnahme an Wettkämpfen und Versehrtensport-Festen in Bayern und Baden-Württemberg waren gute Verbindungen und Freundschaften entstanden, die durch gegenseitige Besuche zu Prellballturnieren gepflegt wurden.
Um den Fortbestand dieser Gruppe zu sichern, wandte man sich dem Rehasport zu.
Im Februar 1991 begann der Übungsbetrieb für ambulanten Rehabilitations-Sport unter Leitung von Ingeborg Magel.
Die Teilnehmerzahl ging sehr schnell nach oben, so dass schon bald eine zweite Gruppe gebildet werden musste. Diese Übungsstunden fanden jeweils in der alten Turnhalle des TSV statt, während die restlichen Versehrten weiterhin in der neuen Dreifachturnhalle des Schulverbandes trainierten.
Sehr gerne angenommen wurden auch die Freizeitaufenthalte im BVS-Heim in Unterjoch.
Mit dem Führungswechsel 1997 wurde eine Namensänderung der Sparte vorgenommen, um sich den geänderten Übungsformen anzupassen. Aus VSG wurde BVRS, Behinderten-
Versehrten-Rehasport.
Georg Sauter stand der Sparte vor, unterstützt von seiner Ehefrau Hannelore, die das Amt der
Schriftfüherin inne hatte. Stellvertreter war Dr. Martin Schrode, der auch weiterhin als Sportarzt wirkte, und Walter Frauendorfer übernahm die Kasse. Im gleichen Jahr kam Übungsleiterin Traudl Lipovsky dazu.
Im Januar 1999 konnte unter Leitung von Inge Magel eine Herzsportgruppe gegründet werden, die von Dr.Schrode und Dr. Hipp ärztlich betreut wurde.
Im Frühjahr 1999 übernahm Traudl Lipovsky diese Gruppe, deren Teilnehmerzahl rasch anwuchs.
Nach Eröffnung des Schwimmbades 1999 im Seniorenwohnheim wurde während der Wintermonate Wassergymnastik, Schwimmen, Dampfgrotte und Sauna angeboten.
Es war immer mit Schwierigkeiten verbunden für den Herzsport einen Arzt zu bekommen,
doch Dr. Christian Duve und Dr. Andreas Schirmann unterstützten das Ärzteteam und als Dr. Martin Schrode sein Amt als Sportarzt aus Altersgründen zum Jahresende 2014 aufgab, trat Dr. Klaus-Peter Weirather an seine Stelle. Im Herbst 2012 übernahm Anja Fuchs die Reha-Gruppen und Hedi Schmidt 2014 den Herzsport, der zwischenzeitlich auch auf zwei Gruppen
angewachsen war.
Georg Sauter suchte schon seit langem nach einem Nachfolger und war erleichtert, dass sich Dr. Weirather für dieses Amt zur Verfügung stellte, so dass der Fortbestand dieser wichtigen Sparte des TSV 1862 Babenhausen auch weiterhin gesichert ist. So wollen wir zuversichtlich ins nächste Jahrzehnt gehen und wünschen ihm viel Freude an seiner neuen Aufgabe und gute Mitarbeiter.
Ingeborg Magel

Vordere Reihe v.l.: Traudl Lipovsky, Inge Magel,
hintere Reihe v.l.: Walter Fraundorfer, Anton Reindl, Helmut Heidl, Dr. Martin Schrode

v.l.: Georg Sauter, die beiden Gründungsmitglieder: Dr. Martin Schrode, Jakob Spengler
Schwaben