Kanucamp 3 in Slowenien - mit dem Rollstuhl an die Soca

Kanucamp 3 in Slowenien - mit dem Rollstuhl an die Soca

Eine Wildwasserbefahrung mit Handicap geht das überhaupt und wenn ja ist das sinnvoll?

Eine Frage wird durchaus gestellt wird wenn über Behindertenaktivitäten im Wildwasser gesprochen wird.
Zugegeben spektakuläre Wasserfälle wollen wir keine befahren und in starkem Wildwassersind auch unsere "Fußgänger" nicht alle immer zuhause.
Allerdings eine Türe öffnen wollen wir schon! Mit Hilfe von mehreren Übungsleitern denen die enormen Anforderungen bewusst sind und die aufgrund jahrelanger Erfahrung speziell auf die Bedürfnisse der einzelnen Teilnehmer eingehen können. Oberste Zielsetzung ist es die Steigerung des Selbstwertes jedes Einzelnen durch machbare Befahrungen einzelner Flussabschnitte. Ganz bewusst wird die Befahrung mit Einerkajaks vorgenommen. Kajaks die mit speziellen für den jeweiligen Behinderungsgrad entwickelten Sitzen ausgestattet sind. Weitgehend wird auf das Zweierfahren mit Betreuern, soweit machbar verzichtet. Die Welt des Kajaks mit eigenem Kraftaufwand und Können zu entdecken ist unser Ziel.
Vierzehn Teilnehmer, sechs Rollifahrer und acht Fußgänger waren beim 3. Kanucamp in Slowenien dabei.
Die Betreuung von vierzehn Teilnehmer ist eine nicht alltägliche Aufgabe für die Übungsleiter, eine Aufgabe die nur im Rahmen einer inklusive Maßnahme gestemmt werden kann.
Da traf es sich ausgezeichnet, dass wir mit Camp Liza nicht nur einen Campingplatz mit behindertengerechter Ausstattung gefunden haben, sondern auch in liebevoller Weise auf unsere Bedürfnisse eingegangen wurde.
Am ersten Tag an der Soca hatten wir schönes Wetter bestellt und so konnten wir bei zauberhaften Sonnenschein unsere Technik am Lago del Predil verfeinern, uns in Wildwasser Booten einpaddeln und das Aussteigen aus dem Boot bei Kenterung üben.
Am zweiten Tag wurde es für alle Teilnehmer ernst, das gesamte Bootsmaterial kam zum Einsatz. Eine besondere Herausforderung war hier der steile Ein und Ausstieg. Zum Einsatz kam zum erstem Male der Trekkingrollstuhl der Abteilung Klettern. Von Markus Mair zur Verfügung gestellt, erwies sich dieses Gerät als absolute Bereicherung. Personentransporte zur Ein- und Aussstiegstelle die vorher nur mühsam in Booten bewerkstelligt werden konnten, wurden nun komfortabel und sicher mit dem Trekkingrollstuhl ermöglicht.
Am dritten Tag war Theorie angesagt. An der Heiterkeit aller war zu hören wie lustig so ein eher trockenes theoretisches Thema auch vermittelt werden kann.
Am vierten Tag konnte schon ein deutliches Plus an Sicherheit und Paddeltechnik bei allen Teilnehmern erkannt werden.
Fazit aller Teilnehmer nach viel zu schnell vergangenen Tagen: Perfekter hätte das Wetter, Landschaft und Wasser nicht sein können. Verhältnisse, die wohl kaum zu toppen sind. Wir nehmen diese Herausferdorung sportlich und werden es wieder versuchen, versprochen.



Bilder und Text die Kanuübunglseiter, Franziska, Lars, Christine, Annika, Sabrina und Bruno.
Dieses Projekt wird aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Soziales, Familie und Integration und des BVS Bayern e.V. gefördert.