Monoskikurs der BBSJ 2019 in Unterjoch

Monoskikurs der BBSJ 2019 in Unterjoch

Zum 6. Mal hatte die Bayerische Behinderten Sportjugend (BBSJ) im BVS Bayern zum Monoskikurs ins tiefverschneite Allgäu geladen. Dieses Jahr gab es jedoch ein paar Neuerungen für die Teilnehmer. Zum einen wurde der Anfänger und der Fortgeschrittenen Kurs zeitgleich durchgeführt und zum anderen gab es ein neues Hotel, mit dem Kolping „Allgäuhaus“ zu bestaunen, da das bisherige Verbandseigene Haus Unterjoch leider nicht mehr geöffnet hat.

Das neue Haus kam bei allen Teilnehmern sehr gut an, hatte jedoch einen kleinen Haken, denn der Weg zur gewohnten Skipiste am Spieser verlängerte sich vom Gang vor die Haustür auf 15 Minuten Fahrzeit.
Am Freitagabend nach dem Abendessen trafen sich alle Teilnehmer gut gelaunt im Gruppenraum und wurden nach einer kurzen Begrüßung durch die Skilehrer Uwe und Tino, gleich in die Technik und Funktion des Monoski eingewiesen. Danach folgte der arbeitsintensive Teil der Anpassung der Geräte an die einzelnen Teilnehmer, mit Sitzschale aussuchen, anschrauben und Geräte sowie die Krückenski auf die Körpergröße anpassen. Hier hatten die Skilehrer am Nachmittag schon gute Vorarbeit geleistet, indem Sie das komplette Monoskiequipment bereits nach Wertach transportiert hatten.
Am Samstag ging es direkt nach dem Frühstück in die Autos und hinauf zum Übungsgelände am Spieser. Dort angekommen wurden alle Teilnehmer in Ihre Monoskigeräte transferiert, welche die Skilehrer noch in der Nacht zum Lagerplatz am Haus Unterjoch gebracht hatten. Nach einem kurzen Aufwärmprogramm, bei mittlerweile einsetzendem nassen Schneefall, ging es auch schon los in Richtung Übungshang. Hier durften alle erst einmal bei diversen Balance- und Fahrübungen ihr Fahrkönnen zeigen. Danach wurden die Teilnehmer in die Gruppen Anfänger und Fortgeschrittene eingeteilt. Während die Anfänger weiter am Übungshang an der Gewöhnung ans Gerät und dem ins selbstständige Fahren kommen arbeiteten, ging es für die Fortgeschrittenen gleich auf Anfängerpiste. Hier konnten die Kids unter fachlicher Anleitung von Skilehrer Uwe weiter an der Verbesserung ihrer Fahrtechnik arbeiten. Aber auch die Begleitfahrer bekamen von Ihm hilfreiche Tipps und Tricks vermittelt und mit jeder Fahrt ins Tal konnte man mehr und mehr Fortschritte erkennen und am Ende des Tages waren einige kaum noch auf die Hilfe ihrer Begleitfahrer angewiesen.
Die Anfängergruppe machte sehr schnell gute Fortschritte und war nach der Mittagspause auch soweit, dass sie auf die Anfängerpiste wechseln konnten. Zunächst hieß es jedoch erst einmal, das Liftfahren und ausklinken des Liftbügels zu üben und da dies auch auf Anhieb ohne große Probleme funktionierte, konnte es auch schon los gehen zur ersten Liftfahrt. Trotz gemischter Gefühle der Teilnehmer würde auch diese von allen problemlos und unfallfrei gemeistert. Oben angekommen durften alle erst einmal, die tolle Aussicht genießen. Anschließend ging es gleich weiter mit der ersten Abfahrt. Hier merkten alle schnell, dass die normale Piste doch was anderes ist als der Übungshang. Aber dank vieler nützlicher Tipps von Skilehrer Tino und intensiven üben durch die Teilnehmer, wurden die nächsten Abfahrten immer besser gemeistert.
Nach dem Abendessen ging es für die Kids und Begleitfahrer noch einmal kurz ins Schwimmbad zum Entspannen und austoben. Bei der anschließenden Bilder- und Videoanalyse konnten die Teilnehmer ihre Fehler selbst begutachten, aber auch über das ein oder andere lustige Bild/Video lachen. Danach zogen sich alle ins Bett zurück, um Kraft für den nächsten Tag zu tanken.
Der Sonntagmorgen begrüßte alle mit herrlichem Sonnenschein und so ging es hochmotiviert, gleich nach dem Frühstück wieder hinauf zur Piste. Das transferieren in die Geräte ging dieses Mal wesentlich schneller und man merkte, dass alle "heiß" waren, mit Ihren Monoskigeräten los zu fahren. Schon die ersten Fahrten zeigten, dass die Videoanalyse Früchte trägt und die Teilnehmer versuchten ihre Fehler mehr und mehr ab zu stellen. Aufgrund des supertollen Wetters und den idealen Pistenverhältnissen, wurde kurzerhand auf die Mittagspause verzichtet und jede Minute zum Fahren genutzt. Dieser Einsatz zeigte selbst bei den Anfängern so viel Erfolg, dass diese in den flacheren Teilen der Piste bereits ohne Begleitfahrer ihre Schwünge absolvierten. Bei den Fortgeschrittenen trauten sich am Ende einige schon die Fahrt durch die Slalomstangen zu und auch der "Ritt" durch den Funpark wurde Sturzfrei absolviert.

Aber auch der schönste Tag hat einmal ein Ende und so traten alle glücklich mit ihren Erfolgen beim Monoskifahren und mit einer Erinnerungsmedaille an das schöne Wochenende um den Hals, die Heimreise an. Zuvor gaben aber alle das Versprechen, beim nächsten Kurs wieder dabei zu sein.
Vielen Dank an alle Teilnehmer für ein grandioses Wochenende und an meinen Skilehrerkollegen, Uwe Neidhardt, der mich wieder super unterstützt hat.
Bericht: Tino Höbold
Jugendsport