2. Inklusives Max-Steger-Sportfest in der Rosenau
300 Starts bei besten Wetterbedingungen

Nicht nur inklusiv sondern auch international präsentierte sich das Teilnehmerfeld des 2. inklusiven Max-Steger-Sportfests, das am 28.07.2024 unter besten Wetterbedingungen in der Rosenau ausgetragen wurde. Entgegen der Bedenken der Veranstalter, dass der Termin zum Saisonende zu spät für viele Teilnehmer wäre, durfte sich die LG Augsburg über knapp 300 Meldungen von etwa 50 Vereinen freuen, die Schirmherr Benedikt Lika gerne und herzlich begrüßte. Für einen war der Wettkampf leider schon vorbei, bevor er überhaupt begann: da Anlauf und Sandkasten der Weitsprunganlage nicht der Para-Norm entsprechen und zu schmal sind, konnte der blinde Weitspringer Sebastian Schäfer aus Würzburg leider nicht starten. Das Risiko, nicht gerade genug anzulaufen und zu springen und sich am Rand der Anlage zu verletzen, war leider zu groß. Seine Erfahrungen als blinder Weitspringer teilte er trotzdem in einem kurzen Interview und konnte so für Verständnis beim Publikum werben.

Para-Leichtathletik-Landestrainer Carlos Avila de Borba konnte stolz sein auf seine Schützlinge: Die jüngste Para-Läuferin und –Werferin war Eleonora Frigato von TuS Prien. Sie startete erfolgreich auf 75m in 13,65 und warf ihren Ball 14,5 Meter weit.

Bei den Damen gingen auf 100m drei hochdekorierte Para-Athletinnen des PSV München an den Start: Amelie Pötsch und die beiden Frame-Runnerinnen Sandra Färber und Anna-Katharina Polke sind alle deutsche Meisterinnen in ihren Klassen, Sandra Färber ist sogar Rekordhalterin und trat auch auf den 400m an, wo sie neben der im Rollstuhl debütierenden Nathalie Keil und Stephanie Winkler von der Lebenshilfe Ostallgäu / Kaufbeuren startete.

Im 400m-Rennen der Damen trat mit Janelle Delaney aus Australien ein internationaler Star an, der sich in Augsburg für die in Schweden demnächst stattfindenden Masters-Weltmeisterschaften warmlief. In beeindruckenden 59,67 Sekunden wurde sie hinter der über 30 Jahre jüngeren Sarah Bischoff (59,36) von der LG Reischenau-Zusamtal knapp Zweite.

Die 4x400m schwäbischen Meisterinnen kommen konkurrenzlos von der LG Augsburg, bei den Herren gewann ebenfalls konkurrenzlos die LG Donau-Ries den Titel. Beide Teams wurden von Schirmherrn Benedikt Lika geehrt.

Erstmals wurden auch die schwäbischen Meisterschaften im Hindernislauf ausgetragen: Vier Damen traten auf 3000m gegeneinander an, sprangen über Balken und durchquerten spektakulär den Wassergraben. Die jüngste konnte das Rennen souverän für sich entscheiden: Sophie-Marie Kohlhase von der LG Stadtwerke München siegte in 11:04, 58. Schwäbische Meisterin aber wurde Katrin Geiger vom Sportverein Steinheim in 11:09,23. Die 2000m Hindernis-Strecke bewältigte die 15-Jährige Lea Schafferhofer aus Österreich in beeindruckenden 7:58,79, den schwäbischen Meister-Titel sicherte sich aber Laura Deuringer von der Laufgemeinschaft Wehringen.

Bei den Herren dominierte über 3000m Hindernis wie erwartet der Stadtberger Brian Weisheit, der in 8:55,84 über die Balken und durch den Wassergraben flog. Da er aber mittlerweile für Höchstadt an der Aisch startet, durfte sich ein anderer über den Titel freuen: Samuel Ostermeier von der LG Donau-Ries überwand, was im Weg war, in 11:20,16.

Erfolgreich teilnehmen konnten die Läufer*innen der Lebenshilfe Ostallgäu Kaufbeuren, die bei ihrem Lauf über 400m die bereits gute Stimmung noch extra anheizten. Einen Lauf später degradierte Vincente Graiani von der LG Stadtwerke München die Konkurrenz: er lief seine 400m in 46,91 Sekunden und damit allen anderen davon.

Beeindruckend war auch der 800m Lauf von Stefan Lohmaier. Als Blinder ist er auf einen Guide angewiesen, der sein Tempo anpasst und Lohmeier in der Bahn hält. Nicht einfach, denn Lohmeier läuft die 800m in drei Minuten. Wie gut die beiden aufeinander eingespielt sind, war erstaunlich.

Auf der 1500m Strecke der Herren wurde es wieder international mit Velin Ignacio aus Argentinien, Matteo Geninazza aus Italien und den für einen Schweizer Verein startenden Oscar Camiletti aus Argentinien, der gerne in seiner Altersklasse U50 südamerikanischen Rekord unter 4 Minuten gelaufen wäre. Das hat leider nicht funktioniert, trotz lautstarker Unterstützung des Publikums. Knapp über 5 Minuten blieb auch Para-Sportler und mehrfacher Deutscher Meister Maximilian Ley auf seiner Paradestrecke.

In den 75m Laufwettbewerben der Kinder gab es die vom letzten Jahr schon bekannten Glücksläufe: wer seinen Lauf als erstes beendete, durfte sich einen von M&M Sports bereitgestellten Gewinn aussuchen.

Unterstützt wurde das diesjährige Max-Steger-Fest von der Hessing Stiftung und durch den BVS Bayern auch vom Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales. Vor allem aber den vielen ehrenamtlichen Helfer*innen ist zu verdanken, dass die Fortsetzung der inklusiven Spiele so gelungen ist. Ausrichter wie Teilnehmer freuen sich auf eine neue Ausgabe in 2025 unter dem Motto: „Läuft! Springt! Wirft! Rollt!“.

Bericht: Stefanie Threadgold

Fotos: Angela Merten/Sport in Augsburg

Alle Ergebnisse finden Sie auf Ergebnisliste (ladv.de)

Weitere Fotos: https://photos.app.goo.gl/wAJGrTasqNXERqqR9


Para Leichtathletik Schwaben Inklusion

Die Veranstaltung wird aus Mittel des Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales gefördert.

Logo: Bayerisches Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales