
Jeden Montag von 18.00 bis 19.00 Uhr findet der Inklusions Sport-Treff des Post SV Nürnberg e.V. für Jugendliche von 13 bis 26 Jahren in der Turnhalle des Melanchthon-Gymnasiums in Nürnberg statt. Seit mittlerweile zwei Jahren erhalten hier die Jugendlichen mit und ohne Beeinträchtigung Zugang zu vielfältigen Bewegungs- und Sportangeboten.
Am 2. Juni 2025 gab es im Rahmen des Treffs eine besondere Veranstaltung. An diesem Tag stand die Vorstellung der inklusiven Sportart Lenkball im Mittelpunkt. Gemeinsam mit den Jugendlichen und der Leiterin des Sport-Treffs Christina Skaper nahmen auch interessierte Väter, Katharina Hirschbeck (Abteilungsleiterin Inklusion beim Post SV), Cris Bährens (Abteilungsleiterin Integration beim Post SV) sowie Rebekka Klobe (Referentin für Inklusionssport beim BVS Bayern) an der Veranstaltung teil. Auch Vertreter*innen des TSC Neuendettelsau e.V., der Lenkball bereits erfolgreich in sein Vereinsangebot integriert hat, hatten ihre Teilnahme angekündigt, mussten jedoch krankheitsbedingt kurzfristig absagen.
Die Präsentation und Einführung der Sportart Lenkball übernahmen Hartmut Schumm und seine Frau Katja Schumm. Lenkball wurde 2020 von Trifon Lengerov (Landestrainer Para Tischtennis beim BVS Bayern) und Hartmut Schumm nach langjähriger Erfahrung im Tischtennisbereich entwickelt. Die Rückschlagsportart wird mit einem speziell dafür entwickelten Zwei-Griff-Schläger gespielt, der stets mit beiden Händen gehalten wird - das sorgt für eine ausgewogene und balancierte Oberkörperbewegung.
Die Einführung begann mit einer kurzen theoretischen Einführung durch Hartmut Schumm. Er erklärte die Entstehungsgeschichte, die Besonderheiten sowie die Prinzipien, die dieser Sportart zugrunde liegen. Außerdem gab es eine kurze Einführung zur richtigen Ballauswahl und dazu, welche Schlägerseite für welchen Ball verwendet wird.
Anschließend folgte der praktische Teil mit verschiedenen Übungen, die gezielt auf das Ausprobieren der verschiedenen Lenkball-Varianten vorbereiteten. Die Übungen steigerten sich in ihrer Komplexität:
Zunächst wurde das Balancieren des Balls mit dem Schläger geübt. Danach folgten Ballübergaben zwischen den Teilnehmenden. In der nächsten Stufe wurden Übungen integriert, bei denen sich die Spieler*innen mit dem Ball bewegten - zunächst allein, dann zu zweit. Die Übungen wurden mit Geduld und Motivation begleitet und waren eine perfekte Vorbereitung für den nächsten Schritt - Lenkball in den vier möglichen Spielformen auszuprobieren.
- Lentable: Diese Variante wird auf einer Tischtennisplatte oder Tisch gespielt und eignet sich für nahezu jedes Alter. Schon mit einer geringen Grundmobilität lässt sich diese klassische Lenkball-Variante problemlos spielen. Sie bietet einen besonders niederschwelligen Einstieg und fördert Koordination und Konzentration.
- Lenvolley: Das ist die teamorientierte Variante für alle, die Ausdauer, Übersicht und Technik lieben. Gespielt wird über ein hohes Netz - ähnlich wie beim Volleyball. Die Abstimmung innerhalb des Teams steht im Mittelpunkt, weshalb Lenvolley den höchsten technischen Anspruch aller Varianten bietet.
- Lenspeed: Sie ist die schnellste und dynamischste Variante von Lenkball. Mit einem vergleichsweise niedrigen Netz sorgt sie für schnelle, direkte Ballwechsel. Tempo und Reaktionsfähigkeit sind hier entscheidend.
- Lencourt: Diese Variante bringt besonders die Körperkoordination ins Spiel. Sie erlaubt zwei Spielweisen: entweder direkt (volley) oder nach dem Aufspringen des Balls im eigenen Feld.
Alle Teilnehmer*innen waren mit großer Begeisterung dabei und hatten sichtbar Freude daran, die verschiedenen Lenkball-Varianten auszuprobieren. Innerhalb nur einer Stunde, von der theoretischen Einführung bis zur praktischen Umsetzung, erzielten alle Fortschritte und individuelle Lernerfolge.
Lenkball überzeugt durch seine einfache Spielweise und durchdachte Gestaltung. Durch die beidhändige Schlägerhaltung entsteht ein natürlicher Lenkeffekt, der die Ballkontrolle erleichtert - so lässt sich die Sportart schnell lernen. Gleichzeitig wird die Körperbalance geschult, die Koordination verbessert und das Miteinander gestärkt - unabhängig von Alter, Vorerfahrung oder individuellen Voraussetzungen.
Lenkball ist:
- leicht zugänglich für alle
- bewegungsfördernd und koordinativ anspruchsvoll
- inklusiv und gemeinschaftsstärkend
- flexibel einsetzbar - drinnen wie draußen
Diese Eigenschaften machen Lenkball zu einer idealen Sportart für verschiedenste Zielgruppen und Einsatzbereiche - ob im Verein, in der Schule oder im Freizeitbereich.
Darüber hinaus bietet Lenkball im inklusiven Kontext viele Vorteile. Ein großer Pluspunkt ist die niedrige Einstiegshürde. Bereits nach wenigen Minuten können Erfolgserlebnisse erzielt werden, was sich positiv auf Motivation und Selbstvertrauen auswirkt. Die Übungen sind vielfältig anpassbar, so dass alle unabhängig von Alter oder individuellen Voraussetzungen einbezogen werden können.
Weitere Informationen sowie Übungs- und Spielmöglichkeiten sind auf der Website lenkball.de zu finden.
Basierend auf den positiven Erfahrungen plant der Post SV Nürnberg, eine eigene Lenkballgruppe aufzubauen, um dieses inklusive Sportangebot dauerhaft im Verein zu verankern um damit sein bereits bestehendes inklusives Angebot zu erweitern. Der Post SV Nürnberg hat sich schon vor vielen Jahren inklusiv geöffnet und bietet eine Vielzahl an Sportangeboten für Menschen mit und ohne Beeinträchtigung gemeinsam aktiv zu sein. Der BVS Bayern freut sich, den Post SV Nürnberg als engagierten Partner in seinen Strukturen zu haben.
Bei Intersse an Lenkball beim Post SV Nürnberg oder an der Teilnahme des Inklusions Sport-Treffs für Jugendliche kann man sich gerne bei Katharina Hirschbeck melden.








Kontakt
Infos und Fragen zum Inklusions Sport-Treff und einer Lenkball-Gruppe in Nürnberg
Post SV Nürnberg e.V.
Katharina Hirschbeck
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Fragen zur Sportart Lenkball
Lenkball Lengerov & Schumm GbR
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