Inklusiver Rollstuhlsport in der Schule
Josef-Maria-Lutz Grundschule in Pfaffenhofen

Das geht doch nicht! Schulsport mit einem Rollstuhlfahrer? Und ob das geht!

Am 8.12.22 trafen Romy Pawellek und Ingrid Wolff vom Bayrischen Behindertensportverband an der Josef-Maria-Lutz Grundschule in Pfaffenhofen ein. Erwartet wurden sie von einer 1./2. Klasse samt Lehrerin und Praktikant.

Nach der Begrüßung und Vorstellung der Teilnehmer*innen und der Klärung „was machen wir hier eigentlich“, ging der Run auf die verschiedenen Rollstühle los. Wieso haben da welche so schiefe Räder? Wieso haben welche hinten ein fünftes Rad dran? Was ist mit den verschiedenen Armlehnen und Fußstützen? So wurden zunächst einmal die unterschiedlichen Rollstühle inspiziert und ihre Verwendungsarten erklärt. Danach ging es mit der Erprobung und dem Fahrtraining los: Vorwärts/rückwärts, Slalom, schieben/geschoben werden und vor allem bremsen! Beim Geschoben werden kamen bei dem*der ein*en oder anderen etwas gemischte Gefühle auf. Einfach so herumgeschupst zu werden, ohne zu wissen, wohin es geht, das fühlt sich gar nicht gut an. An dieser Stelle ist Sensibilität gefragt. Glleichzeitig übernimmt der*die Rollstuhlfahrer*in das Kommando und sagt wo es lang geht.

Kinder im Rollstuhl werden von laufenden Kindern geschoben

Ohne Pause ging es weiter mit "kleinen Spielen": Stinkekäse und Goldbarren war ein Fangspiel, das allen Spaß machte. Wer will schon einen Batzen stinkigen Käse an sich kleben haben? Schnell weg damit! Währenddessen waren alle auf die Goldbarren scharf, die den anderen Rollstuhlfahrer*innen möglichst geschickt geklaut werden mussten. Beim Fangspiel Zauberer und Fee lief es zuerst sehr überschaubar und ruhig ab: Die Zauberer verzaubern die Wesen, die damit festsitzen, während die Feen sie wieder erlösten. Aber was ist, wenn die Feen auch festgesetzt werden können? Oh weh, da war schnell Schluss mit lustig!

Danach kam mit Basketball das Highlight, das sich die Kinder gewünscht hatten. Doch wie nimmt man mit dem Rollstuhl einen Ball auf? Ferdinand, der Rollstuhlfahrer der Klasse, hatte bereits Erfahrung im Rollstuhlbasketball und zeigte der kompletten Klasse, wie man über den Greifreifen einen Ball vom Boden aufnimmt. Das war gar nicht so einfach für die meisten Schüler*innen im Rollstuhl. Auch die Vorübungen - wie trifft man überhaupt in einen Korb - erforderten einige Übung. Doch dann konnte das Spiel beginnen und es begann eine heiße Jagd auf die Körbe.

Ein Kind im Rollstuhl wirft auf einen Basketballkorb

Im Eifer des Gefechts verging die Zeit wie im Flug und schon läutete die Schulglocke das Ende des Vormittags ein. Einig waren sich alle bei der Abschlussrunde: Rollstuhlfahren macht Spaß und Rollstuhlsport erst recht!

"Tausend Dank! Ich habe als Sportlehrer nun viel mehr Sicherheit und kann Ferdinand im Rolli einbeziehen. Die Mitschüler haben so viel mitgenommen! Sie wenden es an! So toll, was ihr geleistet habt. Nachhaltig!"

Das schrieb die Lehrerin der Josef-Maria-Lutz Grundschule nach dem Rollstuhlsport.


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Kontakt


Romy Pawellek und Ingrid Wolff

Bei Interesse oder für mehr Informationen meldet euch gerne bei Romy Pawellek
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Die Veranstaltung wird aus Mittel des Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales gefördert.

Logo: Bayerisches Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales

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