Mitterteicher bei Tennis inklusiv
Erstmals internationale „Unified-Luft“ geschnuppert

Die routinierten Gegner gestanden dem Team aus Mitterteich 25. und 26.05.2024 nur wenige Erfolgserlebnisse zu. Trotzdem brachte die Delegation der Rollstuhl- und Fußgängergruppe der Abteilung Tennis im SV Mitterteich viele Erfahrungen und neue Kontakte mit heim.

Nach ersten Erfolgen bei innerbayerischen Turnieren im letzten Jahr wagte die Leiterin der Gruppe Doris Scharnagl-Lindinger mit zwei Unified-Doppel erstmals die Teilnahme bei einem internationalen Dreitages-Turnier der Special Olympics Bayern. Dessen Projekt „zusammeninklusiv“ fördert und fordert Inklusion pur: Denn auf jeder Seite des Netzes spielt jeweils ein Mensch mit geistiger Behinderung und einer ohne. Veranstaltet wurde das dreitägige Turnier mit attraktivem Rahmenprogramm auf der weitläufigen Tennisanlage des Turnerbunds 1888 in Erlangen. Die Delegationsleiterin war selber kürzlich bei den Bayerischen Rollstuhlmeisterschaften im Damentennis mit Titeln im Einzel und im Doppel erfolgreich. Sie konnte zwei Doppel zur Teilnahme am Unified-Turnier motivieren, musste letztendlich selbst mit einspringen.

Insgesamt nahmen in Erlangen rd. 25 Doppel teil. Das Teilnehmerfeld war international: So beteiligten sich Vereine aus dem Rheinland und dem Saarland ebenso wie Gruppen aus Baden, Vorarlberg, Lichtenstein oder der Steiermark. Knapp ein Drittel der Teilnehmer kam aus Bayern. Auf den Plätzen zeigten sich schnell Unterschiede bei Technik und Taktik im Doppel. So konnten etwa die Paare aus Vaduz auf jahrelange Erfahrung zurückgreifen, auch steirische und badische Teams glänzten mit viel Routine. Insgesamt war damit ein für das Unified-Tennis hohes Niveau gesetzt. Bei dieser Konkurrenz blieb den Mitterteicher Doppeln kaum mehr als eine Schnuppermöglichkeit: „Kurze Sätzen“ und besonderen TieBreak-Regeln taten ein Übriges. So mussten die Doppel Scharnagl-Lindinger/Gleißner und Wölfl/Selch in vielen Kurz-Matches den meist gut aufeinander eingespielten Gegnern den Sieg überlassen. Es blieb bei einigen Achtungserfolgen in der Klassifizierungsphase. In der Finalrunde, so räumte die Leiterin Doris Scharnagl-Lindinger ein, war man erkennbar unterlegen: „Immerhin konnten wir bei dieser Gelegenheit unser eigenes Potential ausloten. Für diese Sportnische sind wir relativ unerfahren: Mit unseren gerade mal drei Jahren Spielpraxis fehlte es uns öfter an Cleverness. Wir müssen noch stärker eigene Fehler vermeiden und gegnerische Schwächen in eigene Punkte ummünzen lernen. Damit wissen wir auch unsere nächsten Trainingsschwerpunkte.“

Bericht und Foto: Doris Scharnagl-Lindinger


Vertraten die Oberpfalz in der inklusiven Nischensportart „Unified-Tennis“ bei einem international besetzten Turnier in Erlangen: Doris Scharnagl-Lindinger mit Daniel Gleißner und Friedrich Wölfl mit Luca Selch (von links).
Vertraten die Oberpfalz in der inklusiven Nischensportart „Unified-Tennis“ bei einem international besetzten Turnier in Erlangen: Doris Scharnagl-Lindinger mit Daniel Gleißner und Friedrich Wölfl mit Luca Selch (von links).
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