Annalena Tank

Schwimmen

Annalena Tank ist eine Schwimmerin und Trainerin aus Regensburg. Sie ist nicht nur aktiv im Wettkampfschwimmen, sondern auch als Trainerin für eine Para-Schwimmgruppe tätig. Annalena setzt sich leidenschaftlich für Inklusion im Schwimmsport ein und arbeitet daran, mehr Möglichkeiten für Para-Sportler zu schaffen.

Annalena Tank Portrait

Kannst du dich kurz vorstellen?

„Ja, ich heiße Annalena Tank, komme aus Regensburg und bin hier aktive Schwimmerin und auch Trainerin. Ich bin in Regensburg aufgewachsen und studiere hier aktuell noch.”

Kannst du uns die Geschichte hinter deinem Nachnamen erzählen?

„Ja, bei einem internationalen Wettkampf wurde mein Nachname im englischsprachigen Protokoll als "Tank" und im deutschen Protokoll als "Panzer" übersetzt. Das ist jetzt ein Witz in meinem Verein und in der Gruppe, dass ich "Panzer" genannt werde.”

In welchem Verein bist du aktiv?

„Ich bin beim Schwimmclub Regensburg aktiv.”

Wie sieht dein Alltag im Verein aus?

„Ich habe einige Jahre lang Wettkampfmannschaften trainiert und bin jetzt hauptsächlich für die Para- Mannschaft verantwortlich. Wir haben dreimal die Woche Training im Wasser. Ich begleite die Aktiven im Training und auch auf Wettkämpfen.”

Wie hat sich der Verein entwickelt, seit du dabei bist?

„Die erste Sportlerin im Verein war mehr oder weniger alleine. Stück für Stück konnten wir die Mannschaft erweitern. Jetzt haben wir etwa zwölf Leute, quer durch alle Handicaps und Altersstufen.”

Welche Herausforderungen gibt es im Para-Sport?

„Es gibt noch zu wenige Trainer und Athleten im Para-Leistungssport. Ich wünsche mir, dass mehr Trainer eine Ausbildung im Para-Sport erhalten und dass der Sport öffentlicher gemacht wird, um mehr Menschen mit Beeinträchtigungen zu motivieren, aktiv zu werden.”

Gab es Schwierigkeiten bei der Integration von Para-Sportlern?

„Am Anfang hatten wir deutlich weniger Bahnen und Trainingszeiten. Mittlerweile haben wir dreimal die Woche zwei Bahnen, was uns viel mehr Trainingsmöglichkeiten gibt. Es hat sich alles entwickelt, und jetzt läuft es gut.”

Wie ist das Miteinander im Verein?

„Wir haben eine gemischte Gruppe, die von Kindern bis zu Master-Schwimmern reicht. Es klappt sehr gut, dass alle miteinander trainieren, auch wenn die Pläne angepasst werden müssen. Es entstehen viele lustige und schöne Momente.”

Gibt es Personen, die einen besonderen Einfluss auf deine Karriere hatten?

„Es gab keine einzelne Person, die ausschlaggebend war. Es war ein Prozess, in dem viele Leute ihren Anteil hatten. Das Gesamtkonzept hat mich geprägt.”

Wie sieht dein eigenes Training aus?

„Wenn ich nicht am Beckenrand stehe und die Mannschaft trainiere, trainiere ich selbst. Ich trainiere hauptsächlich morgens um sechs Uhr mit den Frühschwimmern, außerhalb der Para-Trainingszeiten.”

Wie integriert der Verein das Thema Inklusion?

„Wir haben sowohl inklusive als auch spezialisierte Para-Trainings. Zum Beispiel starten einige unserer Para-Sportler bei normalen Wettkämpfen. Solche Aktionen sind wichtig, um Inklusion zu fördern.”

Wie geht ihr mit jüngeren Para-Sportlern um?

„Wir haben einige junge Athleten, die außerhalb von Regensburg wohnen. Sie integrieren das Training in ihren Schulalltag und fahren direkt nach der Schule zum Training. Es ist schön zu sehen, wie sie das meistern und auch an Wettkämpfen teilnehmen.”

Was sind deine persönlichen Ziele und Highlights in deiner Karriere?

„Mein Ziel ist es, bei den internationalen deutschen Meisterschaften ins Finale zu kommen. Ein Highlight war, als ich mich das erste Mal für diese Meisterschaften qualifiziert habe. Es war ein großer Moment für mich.”

Gab es Herausforderungen in deiner Karriere?

„Die größte Herausforderung war definitiv die Corona-Pandemie. Wir konnten lange nicht ins Wasser. Zum Glück hatten wir Zugang zu einem Stützpunkt und konnten wieder trainieren, aber die Wettkämpfe waren lange ausgesetzt.”

Wie wichtig ist Inklusion im Schwimmsport?

„Es ist wichtig, dass Vereine offen sind und inklusiven Sport ermöglichen. Leider haben nicht alle Vereine die Möglichkeiten oder den Willen dazu. Es kommt oft vor, dass Sportler abgelehnt werden. Offenheit und Bereitschaft, sich auf neue Situationen einzulassen, sind entscheidend.”

Was bedeutet "ParaProud" für dich?

„Für mich bedeutet "ParaProud", dass alle Menschen ihre persönlichen Stärken zeigen können, unabhängig von Beeinträchtigungen. Es geht darum, mit den eigenen Leistungen gesehen zu werden und im Team Erfolge zu feiern.”

Welchen Rat würdest du anderen geben, die sich im Para-Sport engagieren möchten?

„Man kann viel von anderen lernen. Sucht euch Leute aus dem Bereich, schaut zu, macht mit und lernt von ihnen. Oder probiert einfach Dinge aus und kommuniziert offen mit den Athleten. Es ist wichtig, nicht aufzugeben und immer weiterzumachen.”

Was können Vereine tun, um Para-Sportler zu unterstützen?

„Vereine sollten offen sein und bereit, neue Wege zu gehen. Auch wenn es anfangs schwierig ist, sollte man dranbleiben und gemeinsam mit den Athleten Lösungen finden. Kommunikation und Offenheit sind der Schlüssel.”

Annalena Tanks Geschichte zeigt, wie wichtig Engagement und Gemeinschaft im Sport sind. Ihre Leidenschaft und ihr Einsatz haben den Para-Schwimmsport bereichert und inspirieren andere, ebenfalls aktiv zu werden und ihre Ziele zu verfolgen.

Annalena Tank Portrait
Annalena Tank Portrait
Annalena Tank Portrait
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