Lukas Gloßner

Rollstuhlbasketball

Lukas Gloßnerist ein Para-Basketballspieler aus München. Er spielt für die Iguanas München und hat sich seit seinem Unfall im Jahr 2016 zu einem wichtigen Mitglied der Mannschaft entwickelt. Lukas ist nicht nur sportlich aktiv, sondern auch im Vorstand des Vereins tätig und setzt sich leidenschaftlich für Inklusion im Sport ein.

Lukas Gloßner Portrait

Kannst du uns erzählen, bei welchem Verein du spielst und was dieser Verein für dich bedeutet?

„Ich spiele bei den Iguanas in München, und der Verein bedeutet mir viel. Es war der erste größere Club, bei dem ich gespielt habe. Ich habe in Ingolstadt angefangen, bin dann aber nach München gewechselt, um auf höherem Niveau zu trainieren. Es herrscht ein familiäres Umfeld, und viele meiner Freunde, die ich seit Jahren kenne, spielen auch dort. Es macht echt Spaß, dort zu spielen. Ich bin seit 2018 dabei, mit einer kurzen Unterbrechung im letzten Winter.”

Wie bist du zum Para-Basketball gekommen?

„Ich habe früher immer Fußball gespielt und hatte dann 2016 einen Unfall, bei dem ich mir den Rücken gebrochen habe. Seitdem bin ich querschnittsgelähmt und auf den Rollstuhl angewiesen. Ich wollte weiterhin Mannschaftssport betreiben und habe mich dann für Rollstuhl-Basketball entschieden, weil es die bekannteste Sportart war. So bin ich zum ersten Mal ins Training nach Ingolstadt gegangen, weil es das nächstgelegene Trainingszentrum zu meinem Elternhaus war.”

War es schwierig, einen passenden Verein zu finden?

„Ja, es war schwieriger als im Vergleich zu Fußball, wo es in jedem Nachbarort einen Verein gibt. Für mich waren es 60 Kilometer nach Ingolstadt, also eine 40-minütige Fahrt. Meine Mutter hat damals viel recherchiert und so haben wir den Verein gefunden. Der Anfang war gut, aber es erfordert mehr Aufwand, um zum Training zu kommen.”

Wie hat der Sport dein Leben beeinflusst?

„Der Sport hat mich in vielen Bereichen reifen lassen. Ich trainiere sehr viel, was meinen Ehrgeiz gestärkt hat. Die Arbeit im Team hat mir auch in meinem beruflichen Umfeld geholfen. Ich habe viele Leute kennengelernt, die viel investieren und auch geistig stark sind. Der Sport hat mir ermöglicht, die Welt zu bereisen und Erfahrungen zu sammeln, die mich persönlich weitergebracht haben.”

Wie wichtig ist Inklusion im Sport, insbesondere im Rollstuhl-Basketball?

„Ich finde es sehr cool, dass im Rollstuhl-Basketball Frauen und Männer sowie Menschen mit und ohne Behinderung zusammen spielen können. Das gibt es in kaum einer anderen Sportart. Diese Vielfalt und Inklusion machen den Sport besonders und bieten ein einzigartiges Gemeinschaftsgefühl.”

Was bedeutet "ParaProud" für dich?

„ParaProud bedeutet für mich, Vereine darauf aufmerksam zu machen, dass Para-Sportarten existieren und viel bieten. Es ist wichtig, Plattformen und Möglichkeiten zu schaffen, damit mehr Vereine sich öffnen und Para-Teams gründen oder unterstützen. Wir können stolz darauf sein, trotz unserer Behinderungen Leistungssport auf höchstem Niveau zu betreiben und einen tollen Sport zu machen.”

Welchen Rat würdest du jungen Athleten geben, die mit Para-Sport beginnen möchten?

„Das Wichtigste ist, den Spaß im Vordergrund zu haben. Man sollte den Sport genießen und nicht nur wegen des Ehrgeizes betreiben. Wenn man Spaß hat, kommt der Rest von alleine. Ehrgeiz und harte Arbeit sind wichtig, aber ohne Spaß macht es keinen Sinn.”

Wie siehst du deine Rolle und Verantwortung innerhalb deines Vereins?

„Ich bin in München auch Vorstandsmitglied und treibe im Verein verschiedene Projekte voran, um etwas zurückzugeben. Als Spieler in der Bundesliga-Mannschaft trage ich auch viel Verantwortung. Ich bin Nationalspieler und versuche, eine Führungsrolle zu übernehmen. Es macht mir Spaß, mit Druck umzugehen und Verantwortung zu tragen.”

Welche Wünsche hast du für die Zukunft des Rollstuhl-Basketballs?

„Ich wünsche mir, dass der Sport mehr Medienpräsenz und Sponsoren bekommt. Der Rollstuhl- Basketball hat großes Potenzial und ist sehr interessant. Es wäre toll, wenn mehr Leute den Sport sehen und unterstützen würden, damit er weiter wächst und mehr Möglichkeiten bietet.”

Lukas Gloßners Geschichte zeigt, wie wichtig Engagement und Gemeinschaft im Sport sind. Seine Leidenschaft und sein Einsatz haben den Rollstuhl-Basketball bereichert und inspirieren andere, ebenfalls aktiv zu werden und ihre Ziele zu verfolgen.

Lukas Gloßner Portrait
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