Zuschauen ist gut - Mitmachen besser

Zuschauen ist gut - Mitmachen besser

„NO LIMITS!“: Inklusion ist, wenn alle mitmachen. Das Netzwerk Inklusionssport Mainfranken veranstaltet das zweite inklusive Sportfest „NO LIMITS!“ in Würzburg am 9. Mai 2015. Mitmachen ist gewünscht!

Logo No LimitsWenn Menschen mit und ohne Handicap gemeinsame Sache machen, nennt man das Inklusion. Und wenn sie gemeinsam Sport machen, sollte dies ohne (ab-)grenzen passieren - "NO LIMITS!" eben. So sehen das die "NO LIMITS!"-Organisatoren aus Würzburg, die gerade die zweite Auflage des inklusiven Sportfestes planen. Unter anderem zu diesem Zweck wurde nun das Netzwerk Inklusionssport Mainfranken, ein Zusammenschluss von sieben Würzburger Sportorganisationen, gegründet, das von Freunden, Förderern und Sponsoren zur Unterstützung inklusiven Sports in der Region mitgetragen wird:
Im Netzwerk zusammengeschlossen haben sich die "Thomas Lurz und Dieter Schneider Sportstiftung", das Sportzentrum der Universität Würzburg, die s. Oliver Baskets Würzburg, der Vital-Sportverein (VSV) Würzburg, der Verein der Rollstuhlfahrer und ihrer Freunde Würzburg, die Kontakt- und Informationsstelle für Studierende mit Behinderung und chronischer Erkrankung (KIS) sowie der Fechtclub TBB aus Tauberbischofsheim.
Unterstützer sind die Stadt und der Landkreis Würzburg, sowie örtliche und überörtliche Sponsoren.
Am Samstag, den 9. Mai 2015 treffen sich Menschen mit und ohne Behinderung am Sportzentrum der Universität Würzburg am Hubland, um bei "NO LIMITS!" gemeinsam Grenzen zu überwinden.
"NO LIMITS!" bietet dabei einen ganzen Tag lang die Gelegenheit, viele inklusive - und damit weitgehend unbekannte - Sportarten aktiv kennen zu lernen. Würzburgs Blindenfußball-Nationalspieler Sebastian Schäfer kann aus eigener Erfahrung bestätigen. "Wenn wir auf dem Sportplatz stehen und Sehenden zeigen, wie Blindenfußball funktioniert, ist das Eis sofort gebrochen", ist der 30-Jährige vom "NO LIMITS!"-Konzept begeistert.
Gerd Herold, Rollstuhlbasketballer vom Verein der Rollstuhlfahrer, erinnert sich noch gut an die haushohe Niederlage der s.Oliver Baskets Würzburg beim letzten Event 2013, als sie im Rollstuhl gegen seine Mannschaft antreten durften und die nicht gehandicapten Profibasketballer deutlich an ihre körperlichen und sportlichen Grenzen kamen.
Aktiv dabei ist auch 2015 Würzburgs mehrfacher Schwimm-Weltmeister Thomas Lurz. "Sportarten wie Handbiken, Rollstuhlrugby oder Rollstuhlbasketball sind unglaublich athletisch", hat der Rekordweltmeister im Freiwasserschwimmen festgestellt. Sein Tipp an alle Interessierten: Die angebotenen Sportarten einfach vor Ort ausprobieren. "Gerade beim Mitmachen merkt man, welche große sportliche Leistung Menschen mit Behinderung abliefern", ist Thomas Lurz überzeugt.
Auch für Menschen mit einer schweren Behinderung gibt es Möglichkeiten sportlicher Betätigung, wie z. B. Elektro-Rollstuhl-Hockey. Die Würzburger Ballbusters vom Verein der Rollstuhlfahrer werden wieder ein Demospiel bestreiten, wie deren Coach Julian Wendel berichtet.
Rollstuhlrugby, Bogenschießen, Rollstuhlbasketball, Blindenfußball und vieles mehr
Auf noch mehr Sportarten und noch mehr Aktive als bei der Erstauflage der Veranstaltung freut sich der wissenschaftliche Leiter des Uni-Sportzentrums Dr. Olaf Hoos. Er und die zahlreichen Lehramtsstudenten der Sportuniversität profitieren von der Begegnung mit den "NO LIMITS!"-Aktiven ganz besonders. "Unsere Lehramtsstudenten können Inklusion hautnah mitgestalten und eventuelle Barrieren im Kopf abbauen", erläutert der "NO LIMITS!"-Mitinitiator.
Um am 9. Mai 2015 ab 10:00 Uhr viele Würzburger Sportinteressierte ans Sportzentrum am Hubland zu lotsen, entwickeln die Organisatoren gerade ein buntes, familienfreundliches Mitmachprogramm. Auf der Agenda stehen dann auch Sportarten wie Fechten, Leichtathletik oder Blindenfußball. "Wir spielen ganz normal Fußball, wir sehen halt nichts", umschreibt Würzburgs Blindenfußball-Nationalspieler Sebastian Schäfer seinen rasanten Sport. Was lapidar klingt, erfordert in der Praxis viel Mut und Orientierungssinn. Würzburgs Bundestagsabgeordneter Paul Lehrieder kann aus eigener Erfahrung mitreden. Er war 2013 unter der Schwarzbrille beim Kick gegen die Würzburger Bundesliga-Blindenfußballer dabei. "Absolut unglaublich, wie die blinden Feldspieler Ball und Gegner über das Gehör orten und den Rasselball im Tor versenken", schwärmt der Bundespolitiker von den Leistung der blinden Fußballer.
Zuschauen ist gut, Mitmachen ist besser
Die angebotene Palette an Sportarten ist so konzipiert, dass Jung und Alt, Sportliche und weniger Sportliche und natürlich Menschen mit und ohne Behinderung mitmachen können. Zudem können sich Menschen mit Behinderung oder deren Angehörigen Anregungen holen, welche Sportarten zu ihnen passen. Zusätzlich zu Biathlon, Rollstuhlpaartanzen, Bogen-schießen, Krafttraining, Judo und für Kinder einen Parcours zum Abenteuerturnen, wird es verschiedene Schwimmangebote geben, die im nahe gelegenen Schwimmbad des SV 05 stattfinden. Bei allen Sportarten ist das Ausprobieren und Mitmachen ausdrücklich erwünscht. Rollstühle und weitere notwendige Ausrüstung stehen am Sportzentrum kostenlos bereit.
Prominente Gäste
Das "NO LIMITS!"-Mitmachsportfest ist eine Aktion des Netzwerks Inklusionssport Mainfranken in Kooperation mit verschiedenen regionalen und überregionalen Verbänden aus dem bereich des Behinderten- und Inklusionssports. Mit an Bord sind am 09. Mai 2015 jede Menge prominente Sportler, die größtenteils aktiv mitwirken.
Alles Wissenswerte rund um "NO LIMITS!" finden Interessierte auf der Facebook-Seite der Veranstaltung unter www.facebook.com/sportstiftungnolimits
Text: Hermann Gabel, Landratsamt Würzburg