Gerd Schönfelder

Para Ski Alpin

Gerd Schönfelder ist ehemaliger Athlet und Landestrainer aus der Oberpfalz in Bayern. Nach einem schweren Unfall im Alter von 19 Jahren hat er trotz seiner Behinderung eine beeindruckende Karriere im Para-Sport hingelegt und zahlreiche Medaillen gewonnen.

Gerd Schonfelder Portrait

Kannst du dich kurz vorstellen und uns einen Einblick in deine Karriere geben?

„Ich bin Gerd Schönfelder, geboren 1970 in der Oberpfalz, Bayern. Ich war schon immer sportbegeistert, besonders im Skifahren und Fußball. Mit 19 Jahren hatte ich einen schweren Unfall, bei dem ich meinen rechten Arm und die linke Hand verlor. Der Sport hat mich nach diesem Unfall gerettet.”

Wie hat deine sportliche Karriere nach dem Unfall begonnen?

„Nach dem Unfall habe ich zunächst wieder mit Fußball angefangen, was mir geholfen hat, Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl zurückzugewinnen. Dann las ich in der Zeitung über die Weltmeisterschaften der Para-Skiläufer in den USA und dachte, das könnte etwas für mich sein. Durch Zufall kam der Kontakt zu einem Trainer der Nationalmannschaft zustande und ich wurde zu einem Probetraining eingeladen.”

Wie war dein erster Kontakt mit dem Para-Sport?

„Der erste Kontakt war beeindruckend. Ich sah andere Athleten mit unterschiedlichen Behinderungen, die alle hochmotiviert und leistungsfähig waren. Das hat mich inspiriert und mir gezeigt, dass ich das auch schaffen kann.”

Wie hat dich dein Heimatverein nach dem Unfall unterstützt?

„Mein Heimatverein in der Oberpfalz kannte sich nicht mit Behindertensport aus, aber sie haben mich großartig unterstützt. Sie haben mich ermutigt, wieder mitzumachen, und es war ein großartiges Gefühl, wieder Teil des Teams zu sein.”

Wie war es, als erster Athlet mit Behinderung in deinem Verein zu sein?

„Es war eine neue Erfahrung für alle, aber der Verein hat mich gut aufgenommen. Ich habe hart gearbeitet, um mir einen Stammplatz beim Fußball zu erkämpfen, und das hat mir sehr geholfen, mein Selbstvertrauen zurückzugewinnen.”

Welche Rolle spielte die Gemeinschaft im Verein für deinen Erfolg?

„Die Gemeinschaft im Verein war sehr wichtig. Es war ermutigend, Teil eines Teams zu sein und gemeinsam zu trainieren. Es hat mir geholfen, meine Fähigkeiten weiterzuentwickeln und besser zu werden.”

Hast du Herausforderungen bei der Suche nach einem geeigneten Verein oder Trainingsmöglichkeiten erlebt?

„Glücklicherweise hatte ich immer Unterstützung von meinem Heimatverein und konnte dort weiter trainieren. Aber ich weiß, dass es für andere nicht immer einfach ist, einen geeigneten Verein zu finden. Man muss mutig sein und die Vereine direkt ansprechen.”

Welchen Rat würdest du Para-Athleten geben, die sich einem Verein anschließen wollen?

„Seid mutig und sprecht die Vereine an. Oft wissen sie nicht, wie sie helfen können, sind aber bereit, es zu versuchen. Zeigt ihnen, dass ihr motiviert seid und lasst euch nicht entmutigen, wenn es anfangs schwierig ist.”

Wie hast du die Entwicklung hin zu mehr Inklusion im Sport erlebt?

„Die Inklusion hat sich stark verbessert. Anfangs gab es wenig Berichterstattung und Unterstützung, aber das hat sich geändert. Heute ist Para-Sport sichtbarer und wird mehr anerkannt. Es gibt mehr Sponsoren und Medienpräsenz, was sehr positiv ist.”

Kannst du uns drei besondere Momente aus deiner paralympischen Karriere mitteilen?

„1. Der erste Kontakt zur Nationalmannschaft war entscheidend für meine Karriere.

2. Meine ersten Paralympics, bei denen ich dreimal Gold gewann, waren ein unglaubliches Erlebnis und haben viel Aufmerksamkeit in meiner Heimat ausgelöst.

3. Der Sieg in der Abfahrt bei den Paralympics in Lillehammer, wo der Bundespräsident im Ziel stand und wir über die Notwendigkeit von mehr Unterstützung für den Para-Sport sprachen.”

Wie siehst du die Zukunft des Para-Sports?

„Ich denke, der Para-Sport hat eine positive Zukunft vor sich. Es gibt immer mehr Unterstützung und Anerkennung. Es ist wichtig, dass Menschen mit Behinderung Zugang zu Sportmöglichkeiten haben und ihre Träume verfolgen können.”

Welche Botschaft möchtest du abschließend teilen?

„Egal was im Leben passiert, gebt nicht auf. Nutzt die Möglichkeiten, die es gibt, und verfolgt eure Träume. Sport kann dabei helfen, Herausforderungen zu überwinden und ein erfülltes Leben zu führen.”

Gerd Schönfelders Geschichte zeigt, wie man nach schweren Rückschlägen im Leben durch Sport und Gemeinschaft große Erfolge erzielen kann. Seine Entschlossenheit und sein Engagement inspirieren andere, ebenfalls aktiv zu werden und ihre Ziele zu verfolgen.

Gerd Schönfleder Portrait
Gerd Schönfleder Portrait
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